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11.12.2025 /03:54:55
USA beschlagnahmen Öltanker - Schiff fuhr laut Guyana unter falscher Flagge

Washington, 11. Dez (Reuters) - Die USA haben laut Präsident Donald Trump einen unter Sanktionen stehenden Öltanker vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt und damit die Spannungen mit der Regierung in Caracas verschärft. "Wir haben gerade einen Tanker vor der Küste Venezuelas beschlagnahmt, einen großen Tanker, sehr groß, der größte, den es je gab", sagte Trump am Mittwoch. Auf die Frage, was mit dem Öl geschehen werde, sagte er: "Wir behalten es, schätze ich." Die venezolanische Regierung warf den USA daraufhin offenen Diebstahl und einen Akt internationaler Piraterie vor. Sie kündigte an, den Vorfall vor internationale Gremien zu bringen.

US-Justizministerin Pam Bondi teilte auf der Plattform X mit, das FBI, die Heimatschutzbehörde und die Küstenwache hätten mit Unterstützung des US-Militärs einen Beschlagnahmungsbefehl für einen Rohöltanker vollstreckt. Dieser sei für den Transport von sanktioniertem Öl aus Venezuela und dem Iran eingesetzt worden. Der britischen maritimen Risikomanagement-Gruppe Vanguard zufolge handelt es sich um den Tanker "Skipper", der nach Angaben der Regierung Guyanas fälschlicherweise unter der Flagge des südamerikanischen Landes fuhr. Die Seebehörde des Landes teilte am Mittwoch mit, sie sei von der US-Regierung über die Beschlagnahmung informiert worden. Sie sprach in einer Erklärung von einem inakzeptablen Trend der unerlaubten Nutzung der Flagge Guyanas. Die USA hatten Sanktionen gegen das Schiff verhängt, weil es unter dem Namen "Adisa" am iranischen Ölhandel beteiligt gewesen sein soll.

Die Beschlagnahmung ist die erste bekannte Aktion gegen einen Öltanker, seit Trump eine militärische Aufrüstung in der Region angeordnet hat, um den Druck auf den venezolanischen Präsidenten Nicolas Maduro zu erhöhen. Die USA haben bereits mehrere Angriffe auf mutmaßliche Drogenschiffe ausgeführt, was bei Abgeordneten und Rechtsexperten Besorgnis ausgelöst hat. Die Ölpreise zogen nach der Nachricht von der Beschlagnahmung an. Die Sorte Brent verteuerte sich um 0,4 Prozent auf 62,21 Dollar je Fass. Der Preis für US-Leichtöl WTI stieg ebenfalls um 0,4 Prozent auf 58,46 Dollar.

(Bericht von Idrees Ali, Phil Stewart, Liz Hampton, Jonathan Saul, Marianna Paraga, Matt Spetalnick und Nathan Crooks. Geschrieben von Isabelle Noack. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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