Doha, 12. Mai (Reuters) - Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas hat einem Insider zufolge im Vorfeld der Nahost-Reise von US-Präsident Donald Trump eine weitere Geisel freigelassen, die von ihr vor rund eineinhalb Jahren in den Gazastreifen verschleppt worden war. Die Geisel Edan Alexander, ein Israeli mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft, sei am Montag im Gazastreifen freigelassen worden, sagte eine mit der Sache vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte es geheißen, Vertreter einer Hilfsorganisation bereiteten sich auf die Übergabe des Mannes im Gazastreifen vor. Die Hamas hatte die Freilassung zuvor angekündigt. Der in den USA geborene israelische Soldat solle im Rahmen der Bemühungen um ein Waffenstillstandsabkommen und um humanitäre Hilfe frei kommen, hatte es geheißen.
Hamas-Kämpfer hatten am 7. Oktober 2023 israelisches Gebiet überfallen. Dabei wurden etwa 1200 Menschen getötet und 251 in den Gazastreifen verschleppt. Einige wurden im Laufe der Zeit freigelassen, viele sind nicht mehr am Leben. Zuletzt hatte Israel erklärt, insgesamt gebe es dort noch 59 Geiseln. Davon lebten mutmaßlich noch 24 und 35 seien tot.
US-Präsident Donald Trump reist in den kommenden Tagen in den Nahen Osten. Im Vorfeld hatte er erklärt, die Freilassung sei ein Schritt auf dem Weg, den Krieg zu beenden und alle lebenden Geiseln sowie die sterblichen Überreste der Verstorbenen zu ihren Angehörigen zurückzubringen.
Israel hatte kurz nach dem Überfall der Hamas eine groß angelegte Militäroffensive auf den Gazastreifen mit seinen 2,3 Millionen Einwohnern gestartet. Mit vereinzelten Unterbrechungen hält sie bis heute an. Durch die Angriffe wurden nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 50.000 Menschen getötet und mehr als 113.000 verletzt. Fast die gesamte Bevölkerung wurde aus ihren Häusern vertrieben. Große Teile des Küstenstreifens gelten inzwischen als unbewohnbar.
(Bericht von Andrew Mills, geschrieben von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)