Nachricht


13.05.2025 /06:02:24
Verstärkte diplomatische Bemühungen vor möglichen direkten Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine

13. Mai (Reuters) - Die diplomatischen Bemühungen um einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg sind in der Nacht zum Dienstag verstärkt fortgesetzt worden. Das russische Außenministerium teilte mit, der russische Außenminister Sergej Lawrow habe am frühen Dienstagmorgen mit seinem türkischen Amtskollegen Hakan Fidan über Putins Vorschlag für Gespräche mit der Ukraine telefoniert.

Wenige Stunden danach teilte das US-Außenministerium mit, US-Außenminister Marco Rubio habe mit seinen europäischen Amtskollegen über "den Weg zu einem Waffenstillstand in der Ukraine" telefoniert. An dem Gespräch hätten der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha, die Außenminister von Deutschland, Polen, Großbritannien und Frankreich sowie die EU-Außenbeauftragte teilgenommen.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor überraschend mitgeteilt, er werde vielleicht bei den vom russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagenen direkten Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine am Donnerstag in der Türkei dabei sein. "Unterschätzen Sie den Donnerstag in der Türkei nicht", sagte Trump am Montag vor Journalisten im Weißen Haus.

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskyj hatte bereits angekündigt, er werde in die Türkei reisen und dort auf ein Treffen mit Präsident Putin warten. Moskau hat sich bisher noch nicht zu Selenskyjs Plänen und Trumps möglicher Teilnahme an den Gesprächen in Istanbul geäußert. Es ist noch unklar, ob Putin selbst an dem Treffen teilnehmen will. Selenskyj und Putin machen keinen Hehl aus ihrer gegenseitigen Verachtung. Das Treffen in Istanbul wäre ihr erstes persönliches Treffen seit Dezember 2019.

EUROPÄISCHES ULTIMATUM

Die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten haben versucht, Moskau unter Druck zu setzen, einen bedingungslosen 30-tägigen Waffenstillstand zu akzeptieren. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Polen hatten bei einem Treffen in Kiew am Samstag eine 30-tägige Waffenruhe ab Montag als Voraussetzung für Friedensgespräche genannt. Sollte Russland bis dahin seine Angriffe auf die Ukraine nicht einstellen, würden Deutschland und die europäischen Verbündeten mit der Vorbereitung neuer Sanktionen beginnen, sagte der Sprecher der Bundesregierung, Stefan Kornelius, am Montag in Berlin. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj müsse selbst entscheiden, ob er auch ohne einen Stopp der Kämpfe am Donnerstag in der Türkei Gespräche mit Russland führen wolle.

In Moskau erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, dass Putin seinen Vorschlag für Gespräche in der Türkei ernst meine. "Wir sind einer ernsthaften Suche nach Wegen für eine langfristige friedliche Lösung verpflichtet", sagte Peskow. Der russische Ansatz, die Grundursachen des Konflikts zu beseitigen, werde von vielen Ländern unterstützt. Zu Details wollte er sich nicht äußern. Zugleich wies er die Forderungen der Europäer zurück. "Die Sprache der Ultimaten ist für Russland inakzeptabel, sie ist nicht angemessen. Eine solche Sprache kann man mit Russland nicht verwenden", sagte Peskow auf die Frage nach den europäischen Warnungen.

Nach Angaben der Ukraine gab es an der Front im Osten des Landes am Montag weiterhin heftige Kämpfe.





(Bericht von Esther Blank. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 85 WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.