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| Ausverkauf bei US-Tech-Werten trübt Stimmung ein |
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| Adidas und Puma nach Lululemon-Zahlen gefragt |
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| Rally beim Silber zunächst vorbei |
| (Neu: Xetra-Schlusskurse, Wall Street) |
| Frankfurt, 12. Dez (Reuters) - Der Dax <.GDAXI> hat seine |
| anfänglichen Kursgewinne zum Wochenschluss nicht halten können. |
| Der deutsche Leitindex notierte zum Handelsschluss am Freitag |
| 0,4 Prozent tiefer bei 24.186,49 Punkten. Zuvor hatte er um bis |
| zu 0,7 Prozent auf 24.475 Zähler zugelegt und damit einen neuen |
| Anlauf in Richtung seines jüngsten Allzeithochs von 24.771 |
| Punkten gewagt. Auch der EuroStoxx50 <.STOXX50E> baute seine |
| früheren Gewinne von bis zu 0,7 Prozent wieder ab und schloss |
| 0,6 Prozent schwächer bei 5720,71 Stellen. Nach unten zogen die |
| europäischen Börsen die wichtigsten Indizes an der Wall |
| Street <.SPX> <.IXIC>, die zwischen 0,4 und 1,6 Prozent |
| einbüßten. |
Für schlechte Stimmung sorgte ein negativ aufgenommener Geschäftsbericht von Broadcom <AVGO.O>. Die Aktien des US-Chipkonzerns rutschten um mehr als zehn Prozent ab, nachdem er vor geringeren Margen bei seinen KI-Systemen gewarnt hatte. Dies schürte neue Sorgen über die Profitabilität der hohen Investitionen von US-Tech-Unternehmen in KI. "Was wir heute beobachten, ist ein deutlich nachlassendes Interesse der Anleger an Technologiewerten", sagte Ipek Ozkardeskaya, Analystin bei der Swissquote Bank. Europäische Chipkonzerne wie ASM International <ASMI.AS>, BE Semiconductor <BESI.AS> und ASML <ASML.AS> büßten zwischen knapp zwei und fast fünf Prozent ein. Der europäische Index der Technologiewerte <.SX8P> verlor ein Prozent.
Bei den anderen Einzelwerten richtete sich der Blick zum Wochenschluss auf die Sportartikelbranche. Der Yoga-Bekleidungshersteller Lululemon <LULU.O> übertraf mit seiner Bilanz zum dritten Quartal die Erwartungen. Die Jahresgewinnprognose wurde angehoben. Die Aktien stiegen an der Wall Street um fast 9,5 Prozent. Das sorgte auch bei Adidas <ADSGN.DE> und Puma <PUMG.DE> für Kauflaune. Die Aktien von Adidas gewannen im Dax zwei Prozent, Puma schlossen im MDax <.MDAXI> 3,2 Prozent höher.
Auch bei der Lufthansa <LHAG.DE> griffen Anleger zu. Die Titel kletterten nach einer Kaufempfehlung durch die Analysten von Kepler um 4,8 Prozent.
Für Gesprächsstoff sorgten zudem Bankwerte. Aktien der französischen Großbank BNP Paribas <BNPP.PA> rückten in Paris zeitweise um zwei Prozent vor. Danach drehten sie ins Minus und verloren 0,7 Prozent. Das Finanzinstitut gab bekannt, exklusive Gespräche über den Verkauf seines 67-prozentigen Anteils an der marokkanischen Tochtergesellschaft BMCI an die Holmarcom Group aufgenommen zu haben. BNP gab keine weiteren Details bekannt und erklärte, die Gespräche seien in einem frühen Stadium.
An der Züricher Börse rückten die Titel der UBS <UBSG.S> um 2,5 Prozent vor. Schweizer Abgeordnete wollen die von der Regierung vorgeschlagenen zusätzlichen Kapitalanforderungen für die Großbank deutlich abschwächen.
Am Ölmarkt konnten die Notierungen ihre anfänglichen Gewinne nicht halten. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI <CLc1> bauten ihre Gewinne von jeweils rund einem Prozent wieder ab und traten mit 61,28 und 57,63 Dollar je Fass (159) mehr oder weniger auf der Stelle. Auf Wochensicht sind die Preise um rund vier Prozent abgesackt. Langfristig gehen die Anleger davon aus, dass das Angebot die Nachfrage in den kommenden Monaten übersteigen dürfte. Kursanstiege beim Öl dürften daher nur von kurzer Dauer sein, prognostizierte Tamas Varga von PVM Oil Associates.
Beim Silber <XAG=> setzten Gewinnmitnahmen ein. Das weiße Metall unterbrach seine Rekordjagd und verlor knapp drei Prozent auf 61,80 Dollar je Feinunze. Weiterhin gefragt waren hingegen Gold <XAU=>, Platin <XPT=> und Palladium <XPD=>, die um 0,3 bis 2,3 Prozent vorrückten. Niedrigere Zinssätze kurbeln die Nachfrage nach Edelmetallen an, die keine Zinsen abwerfen, und stützen so die Preise.
(Bericht von Sanne Schimanski und Daniela Pegna. Redigiert von Hans Busemann Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)