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15.12.2025 /12:00:00
Ifo-Studie: Bessere Bildung könnte Deutschland Billionen Euro bringen

Berlin, 15. Dez (Reuters) - Eine bessere Bildung könnte Deutschland laut Ifo-Institut langfristig eine zusätzliche Wirtschaftsleistung von mehreren Billionen Euro bescheren. Dies geht aus einer am Montag vorgestellten Modellrechnung des Münchner Instituts im Auftrag der Bertelsmann Stiftung hervor. "In wenigen Jahrzehnten generiert bessere Bildung messbare ökonomische Erträge, die Staat und Gesellschaft spürbar stärken", sagte Ludger Wößmann, Leiter des Ifo-Zentrums für Bildungsökonomik. Die Wirkung sei jedoch nicht linear. Nach einer anfänglichen Investitionsphase läge der kumulierte Wert der Verbesserungen nach etwa 50 Jahren bei rund 6,7 Billionen Euro und nach 80 Jahren bei 20,9 Billionen Euro. Dies entspräche etwa dem Fünffachen des heutigen Bruttoinlandsprodukts.

Um dies zu erreichen, müssten der Studie zufolge drei konkrete Ziele umgesetzt werden. Diese waren Anfang des Jahres von drei Bildungsministerinnen unterschiedlicher Parteien vorgeschlagen worden, erklärten die Forscherinnen und Forscher. Erstens müsse die Zahl der Schüler halbiert werden, die die Mindeststandards in Deutsch und Mathematik nicht erreichen. Zweitens solle das Bildungsniveau so gesteigert werden, dass 20 Prozent mehr Schüler die Regelstandards schaffen oder übertreffen. Drittens solle die Leistungsspitze gefördert werden, damit 30 Prozent mehr Schüler die Optimalstandards erreichen.

"Unser Land würde jedes Jahr Milliarden an potenziellem, zusätzlichem Wohlstand generieren, wenn mehr junge Menschen besser lesen, schreiben und rechnen könnten", sagte Dirk Zorn, Bildungsdirektor bei der Bertelsmann Stiftung. Die Studie liefert auch Beispiele für einzelne Bundesländer. So würde Nordrhein-Westfalen langfristig rund 4,9 Billionen Euro an zusätzlichem Bruttoinlandsprodukt (BIP) gewinnen. Für Baden-Württemberg wird ein Plus von etwa drei Billionen Euro prognostiziert und für Bayern von rund 2,8 Billionen Euro.

(Bericht von Klaus Lauer; redigiert von Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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