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10.05.2025 /17:07:47
INDIEN-TICKER-Augenzeuge: Explosionen in indischer Stadt Jammu

10. Mai (Reuters) - Der Konflikt zwischen den Atommächten Indien und Pakistan eskaliert. Indien hat Ziele in Pakistan angegriffen und spricht von Attacken auf terroristische Infrastruktur. Pakistan hat nach eigenen Angaben militärische Ziele in Indien beschossen. Vorausgegangen war am 22. April ein Anschlag im indischen Teil der zwischen beiden Seiten umstrittenen Himalaya-Region Kaschmir. Indien macht dafür muslimische Extremisten mit Verbindungen nach Pakistan verantwortlich. Pakistan bestreitet eine Verwicklung. Es folgen wichtige Entwicklungen:

16.58 Uhr - In der indischen Stadt Jammu meldet ein Reuters-Augenzeuge Explosionen. Nach seinen Angaben waren Flugkörper am Himmel zu sehen.

15.31 Uhr - Der Vertrag über die Nutzung des Wassers des Indus-Flusses bleibt ausgesetzt, sagten vier hochrangige Mitarbeiter der indischen Regierung Reuters. Indien hatte den Vertrag im vergangenen Monat nach dem Anschlag auf Touristen in Kaschmir aufgekündigt. Das Abkommen von 1960 regelt die Aufteilung des Wassers aus dem Indus und seinen Nebenflüssen zwischen den südasiatischen Staaten. Insbesondere die pakistanische Landwirtschaft ist auf das Wasser angewiesen.

15.04 Uhr - US-Außenminister Marco Rubio erklärt nach der Vereinbarung einer Feuerpause, die indische und die pakistanische Regierung würden auf neutralem Boden Verhandlungen beginnen. Auf der Agenda stehe ein umfangreicher Katalog offener Fragen.

10.25 Uhr - Im pakistanischen Teil von Kaschmir sind nach Angaben des dortigen Katastrophenschutzes in den vergangenen zwölf Stunden 13 Zivilisten getötet worden. Bis zum Samstagmittag seien zudem mehr als 50 Menschen verletzt worden.

09.15 Uhr - Vertreter Indiens und Pakistans haben mehreren Medienberichten zufolge miteinander gesprochen. Indische Medien melden, das Gespräch habe am Samstag stattgefunden. Der US-Sender CNN berichtet von einem ersten Telefonat zwischen Vertretern der beiden Konfliktparteien. Pakistan strebe ein Treffen an, heißt es ohne Angabe weiterer Details.

08.59 Uhr - In der Stadt Srinagar im indischen Teil Kaschmirs sind zwei laute Detonationen zu hören. Sie seien in der Nähe des Flughafens und des örtlichen Armeehauptquartiers zu vernehmen, teilen Anwohner und ein Behördenvertreter mit. Zudem sind in der Stadt Baramulla, die ebenfalls im indischen Teil Kaschmirs liegt, Behörden und Einwohnern zufolge zwei Explosionen zu hören. Details liegen zunächst vor.

07.59 Uhr - Nach Einschätzung Pakistans liegt es an Indien, den Konflikt zu deeskalieren. Der Ball liege in Indiens Feld, sagt der pakistanische Außenminister Mohammad Ishaq Dar im Fernsehen. Das habe er auch US-Außenminister Marco Rubio in einem Gespräch gesagt. Wenn Indien aufhöre, werde Pakistan erwägen, ebenfalls aufzuhören, sagt Dar.

07.52 Uhr - Pakistan verstärkt nach Angaben des indischen Militärs seine Truppen entlang der gemeinsamen Grenze. Es sei beobachtet worden, dass die pakistanische Armee ihre Truppen in vorgelagerte Gebiete verlege, was "auf eine offensive Absicht hindeutet, die Situation weiter zu eskalieren", sagt eine Sprecherin des indischen Militärs vor der Presse. "Die indischen Streitkräfte befinden sich weiterhin in hoher Einsatzbereitschaft", fügt sie hinzu. "Sie bekräftigen ihre Verpflichtung zur Nichteskalation, sofern dies vom pakistanischen Militär erwidert wird."

07.40 Uhr - US-Außenminister Marco Rubio hat mit seinem pakistanischen und seinem indischen Amtskollegen beraten. Rubio habe darauf gedrungen, dass Pakistan und Indien Wege finden müssten, um die Lage zu deeskalieren, teilt das US-Außenministerium mit. Eine direkte Kommunikation müsse wiederhergestellt werden, um Fehleinschätzungen zu vermeiden. Die USA seien bereit, produktive Gespräche zwischen beiden Seiten zu unterstützen, um künftige Streitigkeiten zu verhindern.

07.37 Uhr - Die pakistanische Nationale Kommandobehörde mit der Kontrollgewalt über die Atomwaffen kommt nicht zusammen. Es sei kein solches Treffen geplant, erklärt der pakistanische Verteidigungsminister Khawaja Muhammad Asif im Fernsehsender ARY TV. Zuvor hat das Militär mitgeteilt, Ministerpräsident Shehbaz Sharif habe eine solche Sitzung einberufen. Die Nationale Kommandobehörde ist das höchste Gremium mit zivilen und militärischen Mitgliedern, das Sicherheitsentscheidungen fällt. Darunter fallen auch diejenigen zum Atomwaffenarsenal des Landes.

07.07 Uhr - China äußert sich "tief besorgt" über die Eskalation zwischen Indien und Pakistan und bietet seine Hilfe bei der Lösung des Konfliktes an. "China beobachtet die aktuelle Situation zwischen Indien und Pakistan aufmerksam", erklärt das Außenministerium in Peking auf seiner Website. China fordert beide Länder auf, dem Frieden und der Stabilität Priorität einzuräumen, Ruhe und Zurückhaltung zu wahren und auf den Weg der Lösung der Probleme mit friedlichen politischen Mitteln zurückzukehren. Zugleich warnt die Volksrepublik vor Maßnahmen, die die Spannungen weiter eskalieren lassen könnten. China sei weiterhin bereit, in dieser Angelegenheit eine konstruktive Rolle zu spielen, fügt das Ministerium hinzu.

06.45 Uhr - Die Vertretung der USA in Pakistan schränkt wegen der angespannten Lage die Bewegungsfreiheit des gesamten Personals ein. Das US-Außenministerium erklärt, es werde die Lage am Nachmittag neu bewerten. Es verweist auf die Anweisung der pakistanischen Armee an die gesamte Bevölkerung im Land, bis auf weiteres zu Hause zu bleiben.



05.55 Uhr - Die Polizei im indisch kontrollierten Kaschmir hat den Tod von fünf Menschen in der indischen Region Jammu nach Angriffen aus Pakistan gemeldet.

05.40 Uhr - US-Außenminister Marco Rubio hat am Freitag (Ortszeit) mit dem pakistanischen Armeechef General Asim Munir gesprochen und Pakistan sowie Indien zur Deeskalation aufgefordert. Wie ein Sprecher des US-Außenministeriums mitteilte, hat Rubio auch die Unterstützung der USA bei der Aufnahme konstruktiver Gespräche angeboten, um künftige Konflikte zu vermeiden.

05.30 Uhr - Das indische Militär hat über die Social-Media-Plattform X die Vereitelung mehrerer pakistanischer Drohnenangriffe mitgeteilt. "Pakistans unverhohlener Versuch, Indiens Souveränität zu verletzen und Zivilisten zu gefährden, ist inakzeptabel. Die indische Armee wird die Pläne des Feindes vereiteln", schrieb das Militär in einer Erklärung auf X. Pakistans Angriffe würden sich entlang der westlichen Grenzen fortsetzen. Gegen fünf Uhr morgens (Ortszeit) seien mehrere bewaffnete Drohnen gesichtet und von indischen Luftabwehreinheiten zerstört worden.

05.15 Uhr - Der pakistanische Ministerpräsident Shehbaz Sharif hat nach Angaben des Militärs für Samstag eine Sitzung der Nationalen Kommandobehörde einberufen. Die Behörde ist das oberste Gremium aus zivilen und militärischen Beamten, das Sicherheitsentscheidungen trifft, einschließlich solcher, die das Atomwaffenarsenal des Landes betreffen.

05.00 Uhr - Dem Ministerpräsidenten im indisch kontrollierten Kaschmir, Omar Abdullah, zufolge ist ein Mitarbeiter der örtlichen Verwaltung in Rajouri, nahe der Kontrolllinie, durch Granatenbeschuss getötet worden. Zudem erklärte der pakistanische Planungsminister im lokalen Fernsehen, dass "besondere Maßnahmen" ergriffen worden seien, um zivile Ziele beim jüngsten Angriff Pakistans auf Indien zu vermeiden. Der Minister sagte auch gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass er hoffe, dass Indien jetzt deeskalieren werde und man zu Dialog und Diplomatie übergehen könne.

02.40 Uhr - Nach pakistanischen Angaben hat Indien am frühen Samstagmorgen Raketen auf drei Luftwaffenstützpunkte abgefeuert. "Indien hat mit seinen Flugzeugen Luft-Boden-Raketen abgeschossen. Die Stützpunkte Nur Khan, Mureed und Shorkot wurden zu Zielen", sagte der pakistanische Militärsprecher Generalleutnant Ahmed Sharif Chaudhry in einer im Fernsehen übertragenen Erklärung. Die pakistanische Luftabwehr habe jedoch die meisten Raketen abgefangen. Die Raketen, die durchgedrungen seien, hätten nach ersten Schadenseinschätzungen keine Anlagen der Luftwaffe getroffen, so der Sprecher weiter. Einer der Luftwaffenstützpunkte befindet sich in der Garnisonsstadt Rawalpindi in der Nähe der Hauptstadt Islamabad, die beiden anderen in der östlichen Provinz Punjab, die an Indien grenzt. Das indische Verteidigungs- und das Außenministerium reagierten nicht sofort auf die Bitte um eine Stellungnahme.

02.30 Uhr - Nach Angaben des pakistanischen Militärs hat Pakistan am frühen Samstagmorgen einen Gegenangriff auf Indien gestartet. Wie das pakistanische Militär weiter erklärte, wurde in Indien ein Raketenlager zerstört und ein indischer Luftswaffenstütztpunkt zerstört. Zudem sei ein weiterer Flugplatz außer Betrieb gesetzt worden.

01.45 Uhr - Die Länder der sieben führenden westlichen Demokratien (G7) haben am späten Freitagabend sowohl Indien als auch Pakistan zu größtmöglicher Zurückhaltung aufgefordert. Sie riefen die beiden Länder inmitten der zunehmenden Feindseligkeiten zu einem direkten Dialog und zu einer friedlichen Lösung auf.

01.35 Uhr - Einem Sprecher des pakistanischen Militärs zufolge hat Indien mehrere Militärflughäfen in Pakistan angegriffen. Er erklärte, dass die pakistanische Luftwaffe jedoch unversehrt sei. Die indischen Geschosse seien abgefangen worden und hätten ihre Ziele verfehlt. "Indien sollte zeitnah unsere Antwort erhalten", so der Sprecher weiter.

(Bericht von Sakshi Dayal, geschrieben von Esther Blank. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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