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10.07.2024 /19:40:23
BÖRSEN-TICKER-Manchester United nach Prognose gefragt

Frankfurt, 10. Jul (Reuters) - Es folgt der Börsen-Ticker zu wichtigen Kursbewegungen an den internationalen Finanzmärkten und ihren Ursachen:

19.00 Uhr - Der Finanzbericht von Manchester United <MANU.N> kommt bei den Anlegern gut an. Die US-notierten Aktien des britischen Fußball-Rekordmeisters bauen ihre anfänglichen leichten Verluste wieder ab und klettern um gut drei Prozent. Der Traditionsklub hatte zwar seinen Verlust für das dritte Quartal mit 71,4 Millionen Pfund (84,52 Millionen Euro) um mehr als das Zehnfache gesteigert. Die Investoren konzentrierten sich allerdings auf die optimistische Prognose des Vereins, der für das laufende Jahr einen Umsatz von 660 Millionen Pfund in Aussicht stellte. Zuvor war er von 635 bis 665 Millionen ausgegangen. Hintergrund seien ein geplanter Stellenabbau und Erhöhungen der Eintrittspreise. "Der Klub befindet sich in einem Wandel, der ihm in den nächsten Jahren zugute kommen dürfte", konstatierte Tim Fidler, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Ariel.

16.55 Uhr - Der Abgang von Finanzchef Monish Patolawala setzt der Aktie des US-Mischkonzerns 3M <MMM.N> zu. Die Titel des Herstellers von Klebeband, Post-it-Notizzetteln, Elektrowerkzeugen und medizinischen Produkten geben an der Wall Street rund ein Prozent nach. Patolawala verlasse 3M Ende Juli nach vier Jahren im Amt, teilte das Unternehmen mit. Hintergrund sei seine anstehende Ernennung zum CFO des Chicagoer Getreidehändlers Archer-Daniels-Midland <ADM.N> am 1. August. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

16.00 Uhr - Positive Analystenkommentare nach einem Investoren-Call geben der Aktie von Porsche AG <P911_p.DE> Auftrieb. Mit einem Plus von knapp vier Prozent zählen die Titel des Stuttgarter Sportwagenbauers zu den größten Dax <.GDAXI>-Gewinnern. Das Unternehmen hat mit seinem sogenannten Pre-Close-Call - einer Telefonkonferenz vor der Veröffentlichung eines Finanzberichts - laut einem Händler "wohl einen guten Eindruck hinterlassen". Goldman Sachs und Stifel schrieben daraufhin etwa, dass sich die Leistung des Unternehmens im zweiten Quartal nach Schwierigkeiten in den ersten Monaten 2024 wahrscheinlich normalisieren würde.

14.40 Uhr - Der geplante Verkauf einer Beteiligung in den USA ermuntert die Anleger zum Einstieg beim spanischen Netzbetreiber Enagas. Die Papiere klettern um bis zu 5,7 Prozent auf 13,48 Euro und zählen damit zu den größten Gewinnern im breit gestreuten europäischen Index Stoxx 600 <.STOXX>. Der Madrider Konzern will seinen Anteil von rund 30 Prozent am US-Infrastrukturunternehmen Tallgrass Energy für 1,1 Milliarden Dollar an den US-Fonds Blackstone <BX.N> verkaufen. Das Ziel der Transaktion sei, Projekte zur Herstellung von grünem Wasserstoff zu finanzieren, teilte Enagas mit. Fernando Garcia, Analyst bei der Royal Bank of Canada, mahnt zur Vorsicht: Die Veräußerung dürfte erst ab 2025 einen kleinen positiven Einfluss auf die Bilanz des Unternehmens haben. In diesem Jahr werde sie zunächst eher zu einem Verlust führen.

12.50 Uhr - Höhere Provisionsgebühren bei der südkoreanischen Tochter von Delivery Hero <DHER.DE> geben der Aktie Rückenwind. Die Papiere des Essenslieferdienstes legen in der Spitze um mehr als elf Prozent zu und sind damit die größten Gewinner im MDax <.MDAXI>. Die in Seoul ansässige Liefer-App Baemin will ihre Gebühr für die Restaurants auf knapp zehn Prozent der bestellten Gerichte anheben. Zuvor waren es knapp sieben Prozent. Dies bedeute ein Plus von rund 150 Millionen Euro beim jährlichen operativen Ergebnis (Ebitda) des Unternehmens, schreiben die Experten der US-Großbank JP Morgan.

11.40 Uhr - Die Aktien der Reederei Hapag-Lloyd <HLAG.DE> steigen nach einer angehobenen Gewinnprognose. Die Papiere klettern in der Spitze um 7,8 Prozent. Die Aussicht auf wieder sinkende Frachtraten hatte den Aktien der Reederei in den vergangenen Tagen zugesetzt. Nun verbucht die Nummer fünf der internationalen Container-Schifffahrt eine über den Erwartungen liegende Nachfrage und gestiegene kurzfristige Frachtraten.

11.20 Uhr - Die Aussicht auf ein schrumpfendes Geschäft von Barratt Developments schickt die Aktien des britischen Hausbauunternehmens auf Talfahrt. An der Londoner Börse sinken die Papiere um rund drei Prozent. Der Eigenheim-Bauer rechnet bis zum Geschäftsjahr 2025 mit einem Rückgang seiner Bauziele um bis zu sieben Prozent. "Die höheren Zinssätze haben den britischen Wohnungsmarkt in den letzten Jahren ins Stocken gebracht", sagt Analyst Mark Crouch von der Investmentplattform eToro. Sinkende Zinsen führen zu niedrigeren Hypothekenzinsen und steigern die Nachfrage nach Eigenheimen. Die britische Notenbank hält jedoch bislang an ihrer Hochzinspolitik fest, was die Hoffnungen auf eine schnelle Markterholung dämpft.

11.00 Uhr - Ein Führungswechsel beim größten Anbieter von Baumaterialien in Großbritannien, Travis Perkins, kommt bei den Anlegern gut an. Die Aktien steigen in London um bis zu fünf Prozent auf ein Vier-Wochen-Hoch von 841 Pence. Der ehemalige Chef des Hausbau-Konzerns Taylor Wimpey, Pete Redfern, wird den Konzern künftig führen. Der bisherige Chef Nick Roberts hatte vor einigen Monaten seinen Rückzug angekündigt und wird sich Mitte September verabschieden.

10.40 Uhr - Die Ölpreise geben weiter nach. Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee und US-Leichtöl WTI <CLc1> verbilligen sich um jeweils um 0,3 Prozent auf 84,40 Dollar beziehungsweise 81,22 Dollar je Barrel. Marktteilnehmer verweisen auf schwindende Ängste vor Schäden des Hurrikans "Beryl" vor der US-Südküste. Öl- und Gasfirmen nahmen ihre Arbeit bereits teils wieder auf, einige Häfen wurden wieder geöffnet. Die beiden Ölkontrakte haben etwa drei Prozent verloren, seitdem es am Montag erste Anzeichen gab, dass die Auswirkungen des Hurrikans in Texas gering bleiben könnten. Auch die Hoffnung, dass eine weitere Eskalation im Nahen Osten vermieden werden kann und schwächer als erwartet ausgefallene chinesische Verbraucherpreise drückten die Ölpreise, sagt Marktanalystin Tina Teng.

09.15 Uhr - Hugo Boss <BOSSn.DE>-Aktien notieren nach einer Herunterstufung schwächer. Die Anteilsscheine des Modekonzerns geben 1,1 Prozent auf 39,44 Euro nach. Morgan Stanley stufte die Titel auf "Equal-Weight" von "Overweight" herab und senkte das Kursziel auf 45 von zuvor 65 Euro. Das Brokerhaus ist der Ansicht, dass die Nachfrage nach Luxusgütern verhalten bleibe und die Margen in der Branche unter Druck stehen. Seit Jahresanfang haben die Boss-Titel rund 40 Prozent verloren.

08.50 Uhr - Volkswagen <VOWG_p.DE>-Aktien verlieren im Frankfurter Frühhandel nach der Prognosekappung rund ein halbes Prozent. Damit grenzen sie ihre anfänglichen Verluste deutlich ein. "Die Gewinnwarnung war nicht erwartet worden", sagte ein Händler. Die weitere Aktienreaktion werde vor allem davon abhängen, wie Analysten das Ganze bewerteten, "vor allem, wenn sie den 'Einmaleffekt' anerkennen". VW stellt wegen der schwachen Nachfrage nach seinem Oberklasse-Elektroauto Audi Q8 e-tron sein Werk in Brüssel auf den Prüfstand und rechnet mit Zusatzbelastungen.

(Zusammengestellt vom Reuters Marktteam. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)



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